
In der Zeit als meine Mutter, Ingrid Hasel, einen Lehrberuf auswählen sollte, war ihr Wunschberuf „Kosmetikerin“ nicht möglich. Daher wurde sie „Arzthelferin“. Etliche Jahre später, angestellt als Arzthelferin in einem Kurparksanatorium, sollte ein Zufall ihr den Weg zum Traumberuf Kosmetikerin, bahnen. Die damalige Kosmetikerin des Kurhotels suchte eine Kollegin zur Unterstützung. Das war Mamas Chance! Meine Mutter schulte um und übernahm nach einiger Zeit die Kosmetikabteilung im Sanatorium.
Doch nach ein paar Jahren täglichem Pendeln kam der Wunsch auf, ein Kosmetikstudio in ihrem Heimatort Immenstadt zu eröffnen. „Kosmetik am Marienplatz“, so war der Name ihres ersten eigenen Kosmetikstudios mit Fußpflege, Solarium, Roll- und Bandmassagen, Körperpackungen – ein Studio auf 100 Quadratmeter. Zu dieser Zeit machte ich meine Lehre als Zahnarzthelferin.
Meine Mutter hatte knapp ein Jahr lang das Kosmetikstudio, als ich mich entschied, bei ihr anzufangen. Umschulen, gleichzeitig die Ausbildung als Nageldesignerin machen und die eigene Mutter als Chefin haben – irgendwie war alles machbar – denn wir wussten, es wird gut! Ich muss ehrlich sagen, meine Mutter ist eine klasse Chefin! Dazu noch mein Vater, der uns immer hilft wo es geht. Sei es bei der Abrechnung, fährt zum Entsorgen, baut um, renoviert und hat uns zu Marienplatzzeiten abends abgeholt. Rundum ein Familienbetrieb.
2004 mussten wir das Studio „Kosmetik am Marienplatz“ umbenennen, da wir umgezogen sind. Daher wurde aus „Kosmetik am Marienplatz“ – KOSMETIK & WELLNESS INGRID HASEL. Plötzlich hatten wir 2 Stockwerke und 120 m2.
Im Jahr 2008 kam zu uns der Storch und hat uns das doppelte Wunder gebracht. Ich bekam Zwillinge. Daher haben wir 2010 am Elternhaus ein Kosmetikstudio angebaut, diesmal ebenerdig und barrierefrei – unsere Beste Idee!
2022 habe ich das Kosmetikstudio meiner Mutter übernommen. EIne harte Zeit lag hinter uns. Die Pandemie mit 8 Monaten Schließzeit, danach das Unwetter welches uns aus unserer Kosmetikkabine ein Cabrio gemacht hatte. 2 Wochen kein bis kaum ein Dach über diesem Raum, insgesamt 9 Wochen keine Kosmetikkabine. Aber unsere Kunden und Kundinnen blieben wie eh und je uns auch in dieser Zeit treu!
Ja den ein oder anderen Rückschlag mussten wir in den bis jetzt 30 Jahren schon durchleiden – und durchstehen. Doch wir hatten stets eine Vision und eine Mission, treue Kunden mit dem ein oder anderen Rat oder einer Tat. Unbeschreiblich viel hat uns bisher mein Vater Alfred Hasel geholfen. Ihm haben wir sehr viel zu verdanken. Auch heute noch mit 80 Jahren fährt er uns entsorgen und erledigt Reparaturen und Renovierungen. Als 2010 das neue Geschäft in der Flurstaße gebaut wurde, hatte mein Vater die Pläne gemacht, umgesetzt und einen „Baustellen-Kapo“ neben sich gehabt – meinen Schwiegervater, der mit ihm das jetzige Zuhause von Kosmetik & Wellness Hasel erbaut hat. Leider ist mein Schwiegervater Josef wenige Zeit später verstorben.
Eure Nicole